Unter Scorchen wird eine Wärmebehandlung von neuen Bremsbelägen verstanden. Scorching stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt sengend heiß. Bei der Bremsbelagherstellung wird hierunter eine thermische Nachbehandlung der Beläge nach der Fertigung verstanden. Dieses Verfahren soll sicherstellen, dass die Bremsbeläge nach dem Einbau sofort belastbar sind und eine längere Einbremszeit entfallen kann.

Werden durch das Scorchen die Bremsen insgesamt sicherer?

Bremsbeläge bestehen aus verschiedenen Bestandteilen, die zusammen angemischt werden und einen Teigbelag bilden. Zu diesem Teig kommen noch spezielle Bindemittel. Anschließend wird diese Masse im heißen Zustand in entsprechende Formen gegossen. Bei diesem Vorgang sind noch viele ungehärtete Bindemittel vorhanden. Würde man nun die Bremsbeläge in Fahrzeugen ohne weiteres einbauen, so können durch die hohen Betriebstemperaturen beim Bremsen diese Bindemittel an der Oberfläche unregelmäßig aushärten. Dies führt zu ungleichmäßigen Bremsbelägen. Aus diesem Grund werden die Beläge vor dem Einbau nochmals in einem speziellen Ofen wärmebehandelt, also gescorched. Die Hitze erreicht hier wenigstens 700 Grad Celsius. Durch dieses Verfahren werden die ungehärteten Bindemittelanteile ausgetrieben. Fachleute sprechen auch davon, dass die Bremsbeläge bei diesem Verfahren automatisch eingefahren und eingebremst werden. Scorchen macht die Bremsen sofort belastbar. Für den Fahrer entfällt die risikoreiche Einbremsphase. Insoweit kann das Scorchen die Bremsen insgesamt sicherer machen.