Bei der Bremsflüssigkeit handelt es sich um eine spezielle Hydraulikflüssigkeit auf Polyglykolbasis. In einigen Fällen ist sie auch silikonhaltig oder mit Mineralölen versetzt. Sie wird für die hydraulische Druckübertragung in Fahrzeugbremsen und Kupplungen verwendet. Diese Flüssigkeiten bieten nur eine geringe Kompressibilität, das bedeutet, dass auch bei hohem Druck keine Volumenverringerung auftritt. Hierdurch wird jederzeit im gesamten Bremssystem der gleiche Bremsdruck gewährleistet.

Nach dem Standard der United States Department of Transportation, kurz DOT, wurden besondere Minimalanforderungen an Bremsflüssigkeiten beschrieben. In unterschiedlichen DOT-Klassen wird nach verschiedenen Siedepunkten unterschieden. DOT3 steht zum Beispiel für einen Siedepunkt größer als 205 Grad Celsius, DOT4 größer als 230 Grad Celsius und DOT5 größer als 260 Grad Celsius.

Beim Wechseln von Bremsflüssigkeit ist darauf zu achten, dass diese nicht miteinander gemischt werden darf. Die Flüssigkeit ist besonders gesundheitsschädlich und kann Haut und Augen reizen. Schutzhandschuhe und Schutzbrille sollten daher nicht vergessen werden. Bekanntermaßen ist diese Flüssigkeit recht aggressiv, so dass diese auch metallische Oberflächen angreifen kann. Gebrauchte Gebinde mit Bremsflüssigkeit gehören in den Sondermüll.

Bremsflüssigkeit ist feuchtigkeitsbindend. Durch defekte Bremsschläuche kann hygroskopisch Wasser aufgenommen werden. Hierdurch kann der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit sinken, so dass es in der Bremsleitung zur Blasenbildung und zur Korrosion kommen kann. Die Bremsleistung ist dann nicht mehr gegeben. Bremsflüssigkeit sollte daher regelmäßig gewechselt werden. Um ein Eindringen von Wasser zu vermeiden, können auch moderne Stahlflex-Bremsschläuche verwendet werden. Diese können nicht porös werden.